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Zwei Wochen mit dem HTC EVO 3D
By oliver | September 18, 2011
Da lag sie nun vor mir: Eine unscheinbare weiße Schachtel, kaum größer als die Verpackung, in der vor fast zwei Jahren mein erster Palm Pre zu mir kam. Ich war neugierig und ein bisschen aufgeregt â€â€œ wie immer, wenn ich ein neues Gadget auspacke. Sollte das der Nachfolger meines Pres werden?
Aufgeschoben strahlte mich das brandneue HTC EVO 3D in all seiner schwarzen Pracht an. „Meine Güte, ist das ein Riesenteil“, waren meine ersten Gedanken, noch bevor ich das Smartphone aus der Verpackung nahm.
Der erste Haptikcheck fiel überraschend positiv aus: Das Gerät liegt trotz seiner Größe von stattlichen 126 x 65 x 12 mm aufgrund seiner strukturierten und leicht gummiartigen Rückseite sehr gut in der Hand, selbst das Gewicht von 170 Gramm geht in Ordnung.
Die Vorderseite wird ganz klar von dem riesigen Display dominiert. Kommt man, wie ich, von einem Palm Pre mit 3,1“-Display und 320*480 Pixeln, erscheint das 4,3“-Display mit 540*960 Pixeln schon fast wie eine Kinoleinwand. Das Display erlaubt sich keinerlei Schwächen, gibt Farben naturgetreu wieder und ist auch im Freien gut ablesbar. Dank der riesigen Auflösung kann man einzelne Pixel nur unter starker Vergrößerung erkennen. Großes Highlight dieses Displays ist selbstverständlich die 3D-Fähigkeit. Durch die verwendete Darstellungstechnik, halbiert sich die Auflösung zwar im 3D-Modus, das fällt bei Betrachtung von 3D-Bildern, -Filmen und -Spielen aber nicht ins Gewicht; zumal der 3D-Genuss ohne spezielle Brille möglich ist.
Die Grafikleistung ist enorm. Wo das vor kurzem bei Tamspalm getestete HTC Incredible schon mit 6506 Punkten im GPU-Test von TotalBenchmark erstaunt hat, legt das EVO 3D mit 7001 Punkten nochmal eine Schippe drauf (wieder zum Vergleich â€â€œ HTC Desire: 3667 Punkte). Dazu kommt der mächtige Dualcore-Prozessor mit 1,2 GHz. Ruckler oder Gedenksekunden bei der Ausführung von Programmen sucht man vergebens. Alles läuft rund und flüssig.
Displayvergleich mit dem Palm Pre:
Die Unterschiede sind enorm…
Das iPhone 4 hat immer noch das beste und höchstaufgelöste Smartphone-Display, dass man für Geld kaufen kann. Das Evo 3D ist aber schon verdammt nahe dran…
Die Hardwaretasten befinden sich (bis auf den An-Aus-Schalter) alle auf der rechten Seite: Hierbei springt der silberne Schiebeschalter und der große runde Kamerauslöser ins Auge. Richtig gelesen: Das EVO 3D hat einen richtigen Auslöser und einen 2D/3D-Umschalter. Das Herumtatschen auf dem Display gehört damit der Vergangenheit an.
Mein erster Gedanke war aber, warum man ausgerechnet *dort* so eine große Taste anbringt? Die Frage beantwortete sich von selbst, als ich das EVO 3D zum Fotografieren um 90° gedreht habe. Genau an diese Stelle *muss* der Auslöser der Kamera liegen, um bequem Fotos machen zu können!
Der Kamerauslöser stört übrigens nicht, wenn man das EVO 3D „normal“ in der Hand hält. Zumindest bei mir (Rechtshänder) liegt der Knopf genau unterhalb des Daumenballens.
Den USB-Anschluß hat man auf der linken Seite ins obere Drittel des Gehäuses verlegt. Dadurch liegt das EVO 3D auch als Linkshänder gut in der Hand, wenn ein USB-Kabel eingesteckt ist. Da hat HTC im Vergleich zu den Vorgängern eindeutig auf seine Kunden gehört…
Das Highlight des EVO 3D offenbart sich, wenn man das Telefon umdreht:
Zwei Kameras mit jeweils 5 Megapixeln und zwei LED-Leuchten!
Sieht von weitem ein bisschen wie ein altes Diktiergerät mit Microkassetten aus, oder?
Im 2D-Modus lassen sich mit dem EVO 3D Fotos mit bis zu 5 Megapixeln und Videos in 720p aufnehmen, Im 3D-Modus reduziert sich die Auflösung auf 2 Megapixel.
Installiert ist übrigens Android 2.3.4 mit HTC Sense 3.0 â€â€œ man ist also auch seitens des installierten Betriebssystems auf dem aktuellsten Stand.
Einziger Negativpunkt, der mir während meiner Testphase aufgefallen ist, ist die sehr hakelig zu entfernende Rückenabdeckung, die im Bereich der Kameraumrandung sehr stramm sitzt und dort etwas mehr Nachdruck erfordert, um sich entfernen und wieder korrekt schließen zu lassen.
Fazit:
Das EVO 3D hat mich hardwaremässig vom Stuhl gehauen: Die Prozessorleistung konnte ich nicht mal annähernd ausreizen, die Grafikleistung ist über jeden Zweifel erhaben, die Akkulaufzeit ist Smartphone-Typisch, die Sprachqualität (ja, manche Leute telefonieren mit ihren Smartphone) ist bei guter Netzversorgung auch erstklassig.
Android selbst war eine andere Geschichte… Wenn man von webOS kommt, ist Android in etwa so “toll” wie iOS  Nichts funktioniert so, wie man es von webOS gewohnt ist. Es gibt kein richtiges Multitasking; auch der Wechsel zwischen laufenden Apps ist unintuitiv und manchmal auch nicht richtig möglich. Manche Android-Apps werden beim Taskwechsel eingefroren und starten beim Zurückwechseln oft nicht genau an der Stelle, an der man sie verlassen hat (sehr ärgerlich, wenn man zB Text in eine eMail kopieren will und diese plötzlich geschlossen und als Entwurf gespeichert ist, wenn man die Mail-App verlässt…). Den locker-leichten Workflow, den webOS ermöglicht und so einzigartig macht, kann man sich unter Android getrost abschminkenÂÂ
Auf der Positiv-Seite wird man mit erstklassiger Hardware und einem mehr als prall gefüllten App-Market entschädigt. Während man im webOS-AppCatalog nach einer Anwendung für einen Bestimmten Zweck suchen muss (und hofft, dass es überhaupt eine passende App gibt), hat man im Android-Market zumeist die Qual der Wahl aus zahlreichen Apps für den gleichen Anwendungszweck.
Mich haben die zwei Wochen mit dem EVO 3D jedenfalls dazu gebracht, meine Pres (auch den neuen Pre³) beiseite zu legen und ein HTC Sensation zu kaufen. Aber dazu (und zu meinen Anfangsproblemen mit Android) später mehr.
An dieser Stelle noch vielen, vielen Dank an die Jungs von Tamspalm, denen ich das Testgerät zu verdanken habe. Meinen Review des EVO (in dem nicht viel mehr als hier drinsteht) findet ihr hier: Test HTC EVO 3D
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Alle Inhalte auf dieser Seite Copyright Oliver W. Leibenguth
Topics: Allgemein, Hardware, Software | 2 Comments »
Oktober 19th, 2011 at 20:00
[…] habe es im Review des HTC Evo 3D ja schon angesprochen, dass ich als Nachfolger für meinen Palm Pre ein HTC Sensation auserkoren […]
März 29th, 2014 at 10:55
[…] Oktober 2011, gerade als ich meine ersten Schritte mit einem aktuellen Android-Smartphone unternommen habe, hat Samsung das Galaxy Note 1 als erstes “richtiges” […]