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Palms aktuelle Totgeburt: Palm Foleo

By oliver | September 6, 2007

Am 5. September hat Palms CEO, Ed Colligan, den Tod des Palm Foleo (der kurz vor der Markteinführung stand) bekanntgegeben.

Na suuuper 🙁

Als der Foleo vorgestellt wurde, konnte ich mit dem Ding erstmal nix anfangen. Ein abgespecktes Notebook als Anhängsel an ein (Treo-)Smartphone? Wozu soll das bitteschön gut sein? Damals hatte ich noch eine andere Sicht der Dinge, da ich mit Handy, Tungsten T3 und Falttastatur rundum zufrieden war. Ein Gerät wie der Foleo war bei meinem Setup so unnötig wie ein Kropf (ein Treo war zu der Zeit für mich auch undenkbar).

Die Zeiten ändern sich, ich habe mir zwischenzeitlich einen Treo 680 gekauft und mich innerhalb kürzester Zeit an ihn gewöhnt; T3, TX und Falttastatur blieben (und bleiben) immer öfter zuhause; der Treo ist praktisch mein alles-in-einem-Gerät geworden.

So habe ich nach und nach gemerkt, daß mein damaliges Setup dem Foleo garnicht so unähnlich war: Ein Telefon auf der einen Seite und ein Gerät mit großem Display und vollwertiger Tastatur auf der anderen Seite…. und plötzlich – in Verbindung mit dem Treo – machte der Foleo plötzlich Sinn. Ob ich jetzt einen T3/TX mit Falttastatur oder einen Foleo mit mir herumschleppe, ist praktisch egal. Ganz im Gegenteil wäre der Foleo plötzlich sogar eine Bereicherung gewesen: Auf das große Display optimierte Software, aufgrund des anderen Betriebssystems vielleicht sogar ganz andere Anwendungsmöglichkeiten. Kurz: Ich war reif, bei allgemeiner Verfügbarkeit des Foleo (vorzugsweise mit QWERTZ-Tastatur) hätte ich zugeschlagen. Es war sogar schon ein Plätzchen zwischen meinen anderen Palms für ihn reserviert.

UND WAS MACHT PALM? Sie canceln das Ding. Einfach so, von einem Tag auf den anderen.

Über Sinn oder Blödsinn dieser Idiotie dieser Management-(Fehl-)Entscheidung will ich mich garnicht weiter auslassen (die genannten Argumente sind so lasch, daß man sich wundert, warum man nicht schon vor der offiziellen Ankündigung des Foleos gemerkt hat, daß das Ding am Markt nicht bestehen würde); ich bin jedoch davon überzeugt, daß Palm damit einen ganz großen Wurf getan hat. Ed Colligan hat es geschafft, gleich drei Personengruppen auf einen Streich zu verärgern:

– Die Entwickler, die Wochen und Monate (und vermutlich einiges an Geld) in Foleo-taugliche Software investiert haben und jetzt praktisch mit nichts dastehen

– Die Investoren, die sich jetzt endgültig sicher sein können, daß ihr Geld bei Palm nicht in zukunftsträchtige Produkte investiert wird

– Die Kunden, die jetzt gelernt haben, daß eine Produktankündigung (und Vorführung in den Palmstores) nichts weiter zu bedeuten hat

Bravo Palm, wirklich ganz großes Kino, wir sind alle stolz auf Euch. Macht’s das nächste Mal doch einfach so, wie es Commodore vor dem Niedergang erfolgreich praktiziert hat: Produkte nur noch ankündigen und nicht bauen. Spart eine Menge Entwicklungskosten und macht es wesentlich einfacher, mit der Konkurrenz Schritt zu halten. Naja, Commodore ist durch diese Strategie (und diverser andere Versäumnisse im Management) letztendlich sang- und klanglos verschwunden – aber das kriegen wir auch noch hin, oder? 

Ich bin ja jetzt mal auf den 12. September gespannt; dann soll ja der Palm Centro/Treo 500 offiziell vorgestellt werden – oder auch nicht.


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Alle Inhalte auf dieser Seite Copyright Oliver W. Leibenguth

Topics: Allgemein | 1 Comment »

One Response to “Palms aktuelle Totgeburt: Palm Foleo”

  1. Hollito Says:
    Februar 21st, 2008 at 00:43

    Tja,
    jetzt, im nachhinein betrachtet, war diese Entscheidung vielleicht doch nicht so blöd, denn Asus werden die EEE PC aus den Händen gerissen, und die Dinger kosten weniger und können mehr….
    Allerdings ist katastrophales Marketing und eine seltsame Produktpolitik bei Palm ja quasi Standard – die hätten es bestimmt nicht verkraftet, wenn das Ding ein Erfolg geworden wäre (und es dann trotzdem noch schnell in den Sand gesetzt *fiesgrins*).
    Andererseits hätten sie das Konzept bestimmt noch etwas “aufbohren” können, eben in Richtung der Asus-Kisten, und am Preis hätte man auch noch was drehen können – dann wäre eben nicht alles für die Katz gewesen.
    Aber ehrlichgesagt erwarte ich von Palm mittlerweile nix mehr und werde mir auch keinen Palm mehr kaufen.

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